Catastrophe

Das Projekt »dear catastrophe world« nähert sich durch interaktive Anwendungen und Plakatserien dem komplexen Themenfeld der Katastrophe. Dabei werden vier verschiedene Blickwinkel eingenommen: Globale und lokale Betrachtung, semantische Verknüpfungen und humanitäre Auswirkungen.

Prolog

Die Nutzung des Internets ist seit Beginn des neuen Jahrtausends eine Selbstverständlichkeit geworden. Kommunikation hat sich somit radikal verändert. Dirk Baecker, Soziologe und Kulturtheoretiker, bezeichnet die Einführung des Computers als kulturell bedeutendste Erfindung seit Einführung der Sprache, der Schrift und des Buchdrucks. Diese hat Einfluss auf unser gesamtes Leben; der Computer ändert die Art wie wir miteinander kommunizieren, auf die Art der Wissensvermittlung und Denksysteme sowie die Geschwindigkeit des Informationsaustauschs.

Aus diesem Grund bezeichnet Baecker dies als Katastrophe und bezieht sich damit auf René Thom, einen französischen Mathematiker und Philosophen, und die von ihm entwickelte mathematische Katastrophentheorie. Diese beschreibt die sprunghafte und abrupte Veränderung eines bestimmten Systems. Baeckers Katastrophen-Begriff bezieht sich auf das System der Kommunikation und dessen Veränderung durch Einführung eines neuen Verbreitungsmediums. Doch neben dem Bezug zur Mathematik benutzt er den Begriff der Katastrophe vor allem als ›dramatisches Wort‹ um Aufmerksamkeit zu erzeugen. Betrachtet man diese Aussage genauer findet man eine Parallele zu weiteren Aspekten der Katastrophe, sie erzeugt Aufmerksamkeit und ist somit immer Auslöser für Neugierde und Schaulust. Sie fasziniert und schreckt ab.

Diese Gedanken zur Katastrophe, die verschiedenen Betrachtungsweisen auf ein medial wie real omnipräsentes Thema, sind grundlegende Aspekte für die Recherche und Bearbeitung der hier gezeigten Arbeit.

Disaster Calendar
Disaster Country comparison
Humanitarian Aid and Donations
Semantics (New York Times Archive)